Am Montag (16.07.2018) trafen sich die Essener Landtagsabgeordneten Britta Altenkamp und Frank Müller gemeinsam mit ihren Kolleginnen aus dem Stadtrat, Jutta Pentoch und Julia Kahle-Hausmann, mit dem Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V.
In einem intensiven Austausch, der das Hauptaugenmerk auf den Erhalt der Arten- und Insektenvielfalt vor Ort legte, wurde deutlich, welch wichtigen Platz die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner für die Umweltbelange der Stadt Essen einnehmen. So wurde vom Stadtverband nicht nur die Initiative ergriffen, in den einzelnen Kleingärtnervereinen Begleitgrünflächen zu insektenfreundlichen Blumenwiesen umzugestalten, sondern auch der Bereich der Fachberatung intensiviert, um den Anbau heimischer Pflanzen zu fördern. Ebenso wurde ein generelles Glyphosatverbot am 22.06.2018 auf dem Stadtverbandstag zu dem bereits bestehenden Pestizid- und Fungizidverbot für alle Essener Kleingärten durch die Delegierten ausgesprochen.
Dazu Britta Altenkamp: „Es ist vorbildlich, wie sich der Stadtverband um den Erhalt von Lebensräumen für zahlreiche Arten kümmert. Das Gespräch mit den Kleingärtnern hat gezeigt, dass es wichtig ist, sich Gedanken darüber zu machen, welche Rolle das Kleingartenwesen in Essen für die Gesamtgesellschaft einnimmt. Dabei geht es nicht nur um den Umweltschutz, sondern auch ganz klar um soziale Fragen: Bezahlbare Kleingärten steigern die Lebensqualität in unserer Stadt. Es darf nicht sein, dass nur Besserverdiener sich einen eigenen Garten leisten können. Die Nachfrage nach Gartenflächen ist groß, wie die Wartelisten der Vereine zeigen.“
Frank Müller pflichtet ihr bei: „Für alle ist klar, dass sich der Umgang mit der Natur ändern muss. Kleingartenflächen sind wichtige Frischluftzonen und Erholungsorte. Sie dürfen nicht als Reserveflächen für die bauliche Stadtentwicklung gehandelt werden. Es gibt immer Zielkonflikte um die Nutzung von Flächen für die Stadtentwicklung. Die Kleingärtnervereine dürfen in diesen Konflikt jedoch nicht hineingezogen werden. Mit Projekten wie Schulgärten, Inklusionsgärten oder Gemeinschaftsgärten übernehmen sie längst eine Rolle, die weit über den Zugang zum eigenen Grün hinausgeht.“
Auch über das Kleingartenentwicklungskonzept, das vom Rat der Stadt Essen in Auftrag gegeben wurde, wurde ausführlich gesprochen. Aus Sicht der SPD muss dieses Konzept dazu führen, dass eine tragfähige und nachhaltige Lösung für das stark frequentierte Kleingartenwesen in Essen gefunden wird: „Die Idee fester Quoten für Kleingartenflächen im Essener Stadtgebiet, wie sie der Stadtverband fordert, wäre eine gute Maßnahme, um das Existenzrecht von Kleingärten in unserer Stadt zu untermauern. Wir sind und bleiben Grüne Hauptstadt Europas. Es ist dringend erforderlich, dass der Stadtverband in das Kleingartenentwicklungskonzept eingebunden wird. Das wird im Vorsitzendenseminar in Legden 19.10.–21.10.18 und bei der erw. Vorstandsitzung am 16.11.18 im Hotel Franz durch das Gutachterbüro geschehen. Ohne eine Berücksichtigung der Belange von Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern wird das Konzept unsere Unterstützung nicht finden“, sind sich Jutta Pentoch und Julia Kahle-Hausmann einig.