Frank Müller: „Alle Schulen sollten Talentschulen sein!“

Als berechtigte Kritik wertet der SPD-Landtagsabgeordnete und Schulpolitiker Frank Müller die Aussagen der Essener Berufskollegs zum geplanten Schulversuch der schwarz-gelben Landesregierung. Diese hatten dem Schulversuch für die sogenannten „Talentschulen“ eine klare Absage erteilt und dabei Kritik sowohl an der konkreten Umsetzung mit begrenzten Ressourcen als auch dem Vorhaben als Ganzes geübt.

„Gerade unsere Essener Schulen in einem herausfordernden sozialen Umfeld brauchen deutlich mehr Ressourcen als heute, das ist klar. Dass die Landesregierung in ihrem Konzept mit gerade mal 60 Talentschulen landesweit plant ist daher einfach zu kurz gesprungen und löst kein Problem, sondern verschärft eher die Ungleichheit unter den Schulen“, so Frank Müller, Mitglied im Schulausschuss des Landtags NRW.

„Statt einer überholten ‚Leuchtturmpolitik’ sollen alle Schulen Talentschulen sein. Der jetzige Schulversuch von Schulministerin Gebauer kommt nur wenigen Schülerinnen und Schülern zu Gute. Aufgrund der Begrenzung des Schulversuchs auf gerade mal 60 Schulen werden maximal ein oder zwei Essener Schulen in den Genuss der Förderung kommen können. Statt eines weiteren Schulversuchs ist es daher an der Zeit endlich beim Thema Sozialindex ernst zu machen und den Schulen Hilfen nach sozialen Kriterien zukommen zu lassen, so wie es heute auch schon bei den Kitas der Fall ist.“

Am Ende bedeute das Konzept der „Talentschulen“ sogar noch weniger als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. „Das verschärft die Situation doppelt. Es führt für die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler nicht zu einer Verbesserung der Lernsituation und bringt die Schulen mit besonderen Herausforderungen zusätzlich noch in eine Konkurrenzsituation zueinander. Das ist Gift für das gute Miteinander“, kritisiert Frank Müller das nicht zu Ende gedachte Konzept der CDU-FDP-Landesregierung.