Nur eine ‚Talentschule‘ für Essen

Frank Müller fordert Sozialindex

Enttäuscht zeigte sich der Essener SPD-Landtagsabgeordnete und Schulpolitiker Frank Müller nach der Verkündung der ersten 35 sogenannten „Talentschulen“. Nach ursprünglich 8 Bewerbungen aus Essen wird nun einzig die Gustav-Heinemann-Gesamtschule am Schulversuch der Landesregierung teilnehmen. „Das ist einfach zu wenig. Wir haben immer gewarnt, dass ein Großteil der Schulen leer ausgehen wird“, kritisiert Müller. „Ich freue mich natürlich für die Gustav-Heinemann-Gesamtschule und beglückwünsche sie, das ist klar. Aber Leid tut es mir für alle anderen Schulen, die auch gute Arbeit leisten und nun nicht gefördert werden.“

Frank Müller kritisiert die fehlende Strategie für alle anderen Schulen, die jetzt erst einmal sich selbst überlassen werden. Die Schulen müssten nun weiter auf Unterstützung warten: „Auch wenn ich mich wiederhole: Statt eines weiteren Schulversuchs wäre die Einführung eines schulscharfen Sozialindexes der richtige Schritt gewesen, an dem sich die Ressourcenverteilung orientiert. Denn dadurch könnte man zielgerichtet fördern, und zwar überall, wo es nötig ist. Gerade bei uns in Essen wäre das ein vielversprechender Ansatz“, fordert Frank Müller, der auch Mitglied des Schulausschusses im Landtag ist. Das jetzige Konzept drohe vielmehr, die soziale Segregation der Schulen noch zu steigern.