Nicht zum ersten Mal sind mir die Joblinge Ruhr begegnet. Heute aber ganz besonders intensiv. Denn bei meinem ersten Praxistag in diesem Jahr hatte ich einen ganzen Tag Zeit einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Initiative zu bekommen, die sich um benachteiligte junge Menschen kümmert und ihnen bei einem Start in das Berufsleben hilft.
Dabei sind die Joblinge äußerst erfolgreich. Denn über 70 % schaffen den Sprung in die Arbeitswelt. Und das nachhaltig. Das liegt ganz sicher an einem spannenden, ganzheitlichen Ansatz. Insbesondere aber auch an den Mentor*innen und Projektkoordinator*innen, die sich ganz intensiv um die Teilnehmer*innen kümmern und sie in vielfältiger Weise unterstützen. Dabei geht es um viel mehr als nur eine Tagesstruktur zu schaffen. Es geht darum junge Menschen zu ermutigen, Barrieren abzubauen und passgenaue Unterstützung anzubieten. Neben dem klassischen Joblinge Programm gibt es seit 2016 mit Joblinge Kompass auch ein spezifisches Programm für junge Geflüchtete.
Ein herzlicher Dank gilt den Mentor*innen, die mich heute über ihre Schulter haben schauen lassen. Ganz besonders möchte ich aber auch den Teilnehmer*innen danken, die mit mir heute auch einen Teil ihrer Geschichte geteilt haben. Manchmal unvorstellbar, welche Hürden junge Menschen aus dem Weg räumen müssen. Kein Mensch sollte das in jungen Jahren erleben müssen.
Vieles was ich gehört habe, beschäftigt mich immer noch. Gut das sie bei Initiativen wie den Joblingen die Unterstützung erhalten trotz mehr als widrigen Bedingungen eine Chance zu bekommen. Einmal mehr ist mir aber auch deutlich geworden wie wenig hilfreich das aktuelle Sanktionsregime bei jungen Menschen ist. Wie wäre stattdessen mit einem Bonussystem? Ich jedenfalls habe heute niemanden kennengelernt, der es sich gemütlich machen wollte. Das Gegenteil ist der Fall. Wen ich aber kennengelernt habe sind Menschen, die es mehr als verdienen eine Chance auf Teilhabe zu haben. Menschen die eben nicht mit dem goldenen Löffel im Mund auf die Welt gekommen, sondern vom Start weg mit Umständen kämpfen müssen, für die sie nichts können. Deswegen wünsche ich allen Joblingen von Herzen alles Gute. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns begegnet sind.