Unterwegs in Oberberg

Nach einer kleinen Auszeit wieder im „Dienst“. Und dann gleich schon wieder weg. Zwei spannende Tage mit interessanten Begegnungen im Oberbergischen Kreis liegen hinter mir. Hier liegen zwei Wahlkreise ohne SPD-Landtagsabgeordnete, die ich gemeinsam mit weiteren Kolleg*innen aus der SPD-Landtagsfraktion NRW betreue.

Zum Auftakt habe ich mich gemeinsam mit der Landratskandidatin der SPD Oberberg, Tülay Durdu (die auch bei allen anderen Terminen mit dabei war) beim Hospizdienst der ökumenischen Initiative Wipperfürth-Radevormwald über die Themen Sterbe- und Trauerbegleitung informiert.

Stellvertretend für das gesamte Team haben uns die Geschäftsführerin der ökumenischen Initiative Anne Loth, die hauptamtliche Koordinatorin Anke Löhr und der ehrenamtliche Vorsitzende des Leitungsteams Hans Stüttem über eine Arbeit berichtet die unglaublich wichtig ist, aber noch immer von zu wenigen Menschen gesehen wird. Sicher auch deshalb, weil Themen wie Sterben und Tod nach wie vor von vielen Menschen ausgeblendet werden.

Wenngleich auch die Sterbebegleitung über Rahmenverträge mit den Krankenkasse gesichert ist, gilt das für die Trauerbegleitung nicht. Ein Fehler wie ich finde, denn beides gehört zusammen. Hier bleibt noch einiges zu tun.

Beim anschließenden Besuch in Gummersbach hat SPD-Unterbezirksvorsitzender Thorsten Konzelmann über die aktuelle Situation bei Karstadt in Gummersbach informiert. Gummersbach ist wie viele andere Standorte auch vom Rückzug des Warenhauskonzerns betroffen. Rund 160 Beschäftigte, die schon in den letzten Jahren viel aushalten mussten, blicken nun in eine ungewisse Zukunft. Auch für die Innenstadt sind die Folgen immens. Wie in anderen Städten auch bleibt das Unternehmen Transparenz und Nachvollziehbarkeit schuldig. Denn auch in Gummersbach werden keine roten Zahlen geschrieben.

Bei meinem letzten Besuch im Oberbergischen Kreise habe ich auch das wunderbare Projekt der „Genossenschaftskneipe Hülsenbusch“ kennengelernt und versprochen mir beim nächsten Mal ein wenig mehr Zeit zu nehmen, um mich ein wenig durch die gut sortierte Whisky Sammlung der Gaststätte Jäger eG zu probieren. So haben wir gemeinsam mit Bürgermeisterkandidat Thomas Hein den Tag hier in gemütlicher Runde ausklingen lassen. Ohne die genossenschaftliche Initiative hätte die letzte Dorfkneipe geschlossen. Dass das Konzept aufgeht, zeigt der große Zuspruch. Nachmachen ausdrücklich erlaubt!

Am Dienstag ging es dann in Bergneustadt weiter. Nach einem kurzen Austausch mit dem Bürgermeisterkandidaten Thomas Stamm von der SPD Bergneustadt haben wir die nagelneue Kita des Vereins für soziale Dienst besucht. Pünktlich zum Start des neuen Kitajahres am 1.8. geht die viergruppige Einrichtung in den Betrieb und sorgt für dringend benötigte Kitaplätze. Neben spannender Architektur und mehreren Rutschen, die aus den Gruppenräumen im Obergeschoss ins Außengelände führen überzeugt das Konzept Bewegungskita. Zusammen mit den Vereinsvertreter*innen ging es aber auch um Probleme bei der Finanzierung von Integrationshelfer*innen, der Schwierigkeiten rund um die aktuelle Corona-Situation und – wie könnte es auch anderes sein – über das frisch reformierte Kinderbildungsgesetz das schon vor dem Start des neuen Kitajahres überholt ist und das Versprechen der CDU/FDP-Landesregierung für eine auskömmliche Finanzierung und mehr Qualität nicht einlösen wird.

Am Ende der Kurzreise ins Oberbergische ging es noch nach Waldbröl. Dort hat uns Geschäftsführer Hans-Peter Twilling das Kaufhaus für Alle vorgestellt. Das Kaufhaus für Alle besteht seit fast 20 Jahren und steht allen Bürgern offen und verfolgt drei große Ziele. Zum einen sollen einwandfreie und noch funktionierende Produkte nicht im Abfallcontainer landen. Im Kaufhaus können sich alle Bürger mit vielen Dingen zu humanen Preisen ausstatten. Darüber hinaus erhalten Bedürftige einen Nachlass. Es ist ein wertvoller Kreislauf in unserer Gesellschaft entstanden: Mitbürger geben ihre Spenden ab, sichern so Menschen eine Arbeitsmöglichkeit. Nicht zu vergessen – sie unterstützen Menschen in unserer direkten Nachbarschaft.