Heute hat die Landesregierung ihre Entscheidungen für die frühkindliche Bildung und den Schulbetrieb unter Pandemie-Bedingungen dargelegt.
Nach dieser Pressekonferenz ist klar, dass die Schulministerin weiter auf Sicht fährt. Alle Fragen, wie es nach dem Lockdown weitergehen soll, schiebt sie weiter vor sich her. Dabei hat sich doch längst gezeigt, dass Frau Gebauer mit ihrem Ansatz, Präsenzbetrieb ohne Plan B‘ gescheitert ist.
Ihr Planungsdefizit wird schon dadurch deutlich, dass sie nunmehr sogenannte Organisationstage anordnen muss, weil entsprechende Vorbereitungen über Monate unerwünscht waren. Wie genau der Distanzunterricht ab kommende Woche ablaufen soll, ist dabei völlig unklar. Und Kinder, die besondere Unterstützung benötigen, werden nur mit einer Notbetreuung abgespeist, während Prüfungen und Zeugnisse weiter im Mittelpunkt bleiben. In der Schulpolitik regiert weiter das Chaos.
Lange hat Minister Stamp landeseinheitliche Regelungen abgelehnt. Hier wurde kostbare Zeit vergeudet. Die beschlossenen Festlegungen in der frühkindlichen Bildung waren überfällig. Mit dem eingeschränkten Pandemiebetrieb ist zwingend auch die Trennung der Gruppen verbunden, um den Gesundheitsschutz zu erhöhen. Das fordern wir seit Monaten. Dass sie nun endlich kommen, ist begrüßenswert.
Die Einrichtungen und vor allem auch das Personal benötigen jedoch weitere Unterstützung. Diese muss sich zum einen in der Ausweitung der Testungen auf einen wöchentlichen Rhythmus niederschlagen. Die Aufnahme freiwilliger landesweiter Testungen von Kindern mit Hilfe eines Spucke-Tests sollte hinzukommen.
Seit Wochen appelliert Minister Stamp an die Eltern, ihre Kinder nicht in die Kitas zu geben. Doch leider kann sich Schwarz-Gelb noch immer nicht dazu durchringen, den Eltern dafür auch die Gebühren für Kitas und die Offene Ganztagsschule (OGS) zu erstatten. Das Land darf Eltern nicht weiter im Regen stehen lassen.
Wir dürfen den Familien neben allem, was wir ihnen gerade zumuten, nicht auch noch finanzielle Sorgen und Ängste aufbürden. Existenzängste belasten ein gesundes Aufwachsen der Kinder und werden das Verständnis für die beschlossenen Maßnahmen untergraben. Das ist zur Bewältigung der Krise jedoch zwingend notwendig. Dazu gehört auch eine vollumfängliche Lohnfortzahlung bei den Kinderkrankentagen. Hier ist auch das Land gefordert.