Verwahrloste Bahnstationen sind immer wieder ein Ärgernis. Die Fahrgäste fühlen sich unwohl und nicht sicher. Das möchte die SPD-Fraktion im Landtag NRW auch an den Stationen in Essen ändern und will dazu Bahnhofsaufsichten als Kümmerer vor Ort. „Denn eine erfolgreiche Verkehrswende gibt es nur mit Bahnhöfen, an denen sich die Menschen wohl fühlen“, betonen die Essener Landtagsabgeordneten Britta Altenkamp, Thomas Kutschaty und Frank Müller.
Verwahrlost und zugemüllt – so erleben viele Menschen Bahnstationen und Haltepunkte. Auch in Essen gibt es solche Orte. Immer wieder gibt es berechtigte Beschwerden über bestimmte Haltepunkte, so etwa wiederkehrend in Altenessen, Frohnhausen, Holthausen oder auch Kray Nord. Das darf so nicht bleiben, findet Thomas Kutschaty, Essener Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW. „Verkehrs- und klimapolitisch ist es dringend notwendig, dass mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen. Doch wie wollen wir Menschen davon überzeugen, wenn ihre Bahnstation kein bisschen einladend ist?“ Die Fahrgäste würden sich an solchen Haltepunkten unwohl und häufig auch unsicher fühlen.
Daher fordert die SPD-Fraktion ein Konzept, um auch den Zustand der Stationen hier vor Ort zu verbessern. Dafür haben die Sozialdemokraten den Antrag „Angsträume beseitigen, Sicherheit erhöhen – die Verkehrswende braucht attraktive Bahnhöfe und Haltepunkte!“ im Landtag eingebracht. „An kleinen und mittleren Bahnhöfen sowie Haltepunkten fordern wir darin eine Bahnhofsaufsicht“, so die Landtagsabgeordnete Britta Altenkamp. Die Bahnhofsaufsicht soll Kümmerer für eine oder mehrere Stationen werden, so die Idee der Sozialdemokraten. „So haben die Fahrgäste regelmäßig Ansprechpartner vor Ort“, erläutert Altenkamp. Zudem sei die Bahnhofsaufsicht für das Erscheinungsbild rund ums Gleis verantwortlich.
„Hat ein Bahnhof einen guten Zustand, muss das dauerhaft so bleiben“, macht Frank Müller die Erwartung deutlich. Das sicherzustellen ist nach den Plänen der SPD-Fraktion eine der Aufgaben einer Bahnhofsaufsicht. Die Mitarbeitenden sollen demnach Vandalismusschäden und Vermüllung sofort beseitigen. Nachahmungstäter sollen so weniger angezogen werden. „Wir wollen damit verhindern, dass die Bahnstationen zu Orten werden, an denen Fahrgäste keine fünf Minuten warten wollen“, so Müller. Für ihre Arbeit sollen die Bahnhofsaufsichten mit einem eigenen Budget ausgestattet werden. So könnten viele Schäden schnell behoben werden.
Die Landtagsabgeordneten fordern daher, dass es bald Verbesserungen für die Bahnstationen vor Ort gibt. Eine Anhörung von Sachverständigen im Innenausschuss des Landtags zeige in jedem Fall die Unterstützung des Fahrgastverbands Pro Bahn, der Deutschen Bahn und der Polizeigewerkschaften.